Los Angeles
Willkommen in Los Angeles, der zweit größten Stadt der USA. Hier leben schon nur im Stadtzentrum fast vier Millionen Menschen, wenn man die Ballungsgebiete und erweiterten Metropolregionen dazu zählt, leben hier sogar 17,8 Millionen Menschen. Unvorstellbar. In dieser Stadt treffen die Extreme aufeinander. Die Filmstars und Supereichen und im Gegenzug leben hier die am meisten obdachlose Menschen der USA. Die Spalte zwischen Arm und Reich ist fast in keiner Stadt so deutlich, wie hier.
Für uns ist diese Stadt kaum in Worte zu fassen. Gefühlt besteht sie aus endlosen Straßen mit Millionen Autos, Stau, wirklichen vielen hässlichen Gebieten, aber eben auch aus der Kehrseite – wunderschönen Stränden, einzelnen hübschen Stadtgebieten und spannenden Aktivitäten, die man hier erleben kann. Wir haben bei Weitem nicht versucht diese Stadt im Ganzen zu besuchen, sondern uns darauf konzentriert, was uns wirklich interessiert. Da es wirklich viel zu sehen und erleben gibt, haben wir uns ein Airbnb für 10 Tage (vom 20. – 29. Juli) am Stadtrand, nur 10 Minuten vom Strand entfernt gemietet. Von hier hatten wir einen guten Ausgangspunkt für Unternehmungen und mussten nicht jedes Mal durch die Stadt fahren, die vor allem auch für ihre endlosen Staus bekannt ist.
Den ersten Tag verbrachten wir erstmal am Pool, telefonierten mit Freunden und unserer Familie und genossen das warme Wetter. Hier in Strandnähe waren es „nur“ angenehme 28°, in der Stadt waren es 34°. Wahnsinn, was ein paar Kilometer und die natürliche Klimaanlage Pazifik so ausmachen. Nachmittags holten wir uns unser Lieblingsessen bei Taco Bell raus und genossen die Abendstimmung am nahegelegenen Hermosa Beach.
Am nächsten Tag machten wir uns auf in Richtung Hollywood. Als Erstes ging es zum berühmten Walk of Fame. Diese Straßen erstrecken sich über 15 Häuserblocks und auf den Gehwegen findet man aktuell 2.755 Sterne, die in die Gehwegplatten eingelassen sind, mit denen, vor allem in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie, bekannte Prominente geehrt werden. Um diesen Stern zu erhalten, muss man bestimmte Kriterien erfüllen, die ihr hier nachlesen könnt. Die Masse erschlägt einen auf jeden Fall, aber wir konnten ein paar Persönlichkeiten entdecken, die wir kennen. Neben den Sternen muss ich sagen, waren die Straßen vor allem laut, dreckig und versprühten keinen besonderen Charme. War trotzdem nett, sich das einmal angesehen zu haben.😊
Anschließend sind wir zu einem Aussichtspunkt für das Hollywood Sign hoch hinaus gefahren. Dieses ist bereits 100 Jahre alt und eines der Wahrzeichen von Los Angeles. Ursprünglich wurde dieses aus Werbezwecken aufgestellt, um die Menschen, auf den damals noch nicht so beliebten Wohnort Hollywood, aufmerksam zu machen. Ursprünglich sollte es nach 1,5 Jahren wieder abgebaut werden, blieb dann aber bis heute erhalten und steht für den aufstrebenden Filmstandort Hollywood.
Natürlich waren wir dort nicht die Einzigen, es war sehr viel los, unglaublich heiß, aber trotzdem lohnenswert und ein tolles Gefühl, dort gewesen zu sein.
Anschließend düsten wir noch eine Weile durch die schönen Straßen von Beverly Hills und erhaschten den ein oder anderen Blick auf fantastische Häuser. Hier lässt es sich ganz sicher schön leben.
Kleiner Funfact, sowohl West Hollywood, als auch Beverly Hills sind eigene Städte, die im Los Angeles Country liegen, aber keine Stadtteile von Los Angeles sind.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg nach Malibu Beach – auch diese Stadt gehört noch zum Los Angeles Country und ist vor allem bei Filmstarts beliebt, die dem Trubel der Stadt entkommen wollen. Bekannt wurde dieser Ort auch durch den Film „Baywatch“ und er ist ein beliebter Spot für Surfer. Es gibt endlose weiße Sandstrände und sogar eine Lagune. Auf dieser Höhe suchten wir uns einen Platz am Strand und verbrachten ein paar sehr windige, aber schöne Stunden dort. Man konnte den Surfern zuschauen, unzählige Pelikane beobachten und dem beruhigenden Rauschen des sanft auslaufenden Meeres lauschen. Ein wirklich schöner kleiner Ort.
Nach einem ruhigen Tag am Strand ging es am nächsten Tag zu den Universal Studios. Auf die haben wir uns schon lange gefreut! Um möglichst viel vom Tag zu haben und vielleicht am Morgen ein bisschen weniger lange in Schlangen stehen zu müssen, waren wir direkt um 8:00 Uhr da und sind tatsächlich 14 Stunden dort geblieben! Ich denke das zeigt, dass es uns gut gefallen hat! (Aber auch die vielen Wartezeiten 😃)
Der Park ist aufgeteilt in den Upper Lot und den Lower Lot, welche durch die weltweit größte Rolltreppenkonstruktion der Welt verbunden werden. Die meisten Attraktionen befinden sich im oberen Bereich, dafür ist unten der eigentliche Filmstudiokomplex.
Neben der klassischen Studio Tour, womit hier alles begann, ist nach und nach ein Themenpark mit unterschiedlichen Attraktionen und Fahrgeschäften entstanden. Mit wirklich viel Liebe zum Detail läuft man von einer Welt in die Nächste. Wir sind extra an einem Wochentag hingegangen, in der Hoffnung, dass es weniger voll wird, leider ist dies nicht eingetreten. Teilweise gab es Wartezeiten bis zu 140!! Minuten an Attraktionen, wie der Super Nintendo World. Das haben wir uns nicht angetan und haben immer geschaut, wo am wenigsten los war und es auf den Tag gut verteilt bekommen.
Es gab zwei Themenbereiche, auf die wir uns besonders gefreut haben: Jurassic World und Harry Potter.
Im Jurassic World Teil haben wir uns sogar ein T-Shirt als Andenken gekauft, welches wir den restlichen Tag getragen haben. Zunächst ging ging es aber in die Schlange zur Wasserbahn. 90 Minuten bis wir dran waren – aber in der Wartezeit wurde einem auch schon einiges geboten. Der ganze Bereich war interessant gestaltet, es liefen passende Filmausschnitte von Jurassic World und alles war toll dekoriert. Wir waren begeistert von der Umsetzung der Dinosaurier und allem drum herum!
Die anschließende Wasserbahn Fahrt war wirklich genial gemacht und hat richtig viel Spaß gemacht. Inklusive einer Wasserdusche bei der steilen 26 Meter langen Abfahrt am Ende – sehr angenehm bei 34° Grad im Schatten. Wir sind sogar zwei Mal gefahren, haben allerdings uns abends in die „Single Rider“ Schlange gestellt. Das bedeutet, dass einzelne leere Plätze gefüllt werden, man aber definitiv nicht zusammen sitzen kann. Das haben wir in Kauf genommen, anstatt uns erneut lange anzustellen zu müssen.
Auf in die nächste Schlange für die Studio Tour. Schon hier konnte man sich viele Filmplakate von Filmen/Serien, die hier gedreht wurden, anschauen. Hier einige Beispiele: Fast and Furios, der weiße Hai, Jurassic Park/World, King Kong, Mama Mia, zurück in die Zukunft, 8 Mile, Ausschnitte von Desperate Houswives uvm. Einige Produktionen wurden komplett hier gedreht, für andere wurden z.T. nur die Kulissen genutzt.
Diese Kulissen sind einfach genial umgesetzt worden. Es gibt eine „Basis“ Stadt, die jeweils mit Farben, minimalen baulichen Veränderungen, Dekoration, Lichtern etc. für die jeweiligen Filme verändert werden kann. Total spannend, welche Details einem dort alle erzählt wurden. Zusätzlich gibt es Abschnitte, wie die Colonia Street, in der richtige Häuser stehen, aber auch Bereiche, in denen es nur Häuserfronten gibt und die Räume dahinter leer sind. Es gibt eine Western Stadt, eine europäische „Basis“ Stadt uvm. Ihr merkt schon, es war so unglaublich vielfältig und die Tour war wirklich toll gemacht.
Da sich die Kulissen immer wieder verändern, lohnt sich so eine Tour auch mehrmals mit einem gewissen Abstand, weil es einen stetigen Wandel gibt. Fester Bestandteil der Tour ist aber z.B. eine 3D Animation, in der King Kong gegen einen T-Rex kämpft. Wirklich mega umgesetzt und es wurde mal wieder deutlich mit welch kleinen Mitteln man das Gehirn austricksen kann. Hehe.
Auch wenn Harry Potter nicht hier gedreht wurde, gibt es einen großen Themenbereich und mehrere Attraktionen hier im Park. Alles war so toll gemacht und wirkte sehr echt. Zunächst geht man in eine kleine Stadt, in der es auch eine Winkelgasse und viele kleine nachgestellte Läden gibt. Am Ende über allem steht das Hogwarts Schloss. Außerdem kann man einen originalgetreuen Hogwarts Express bestaunen, Butterbier kaufen, mit Zauberstäben Dinge bewegen lassen und noch viel mehr. Zwei Highlights sind die Achterbahn „Flight of the Hippogriff“ und „Harry Potter and the fortbilden Journey“. Hierbei geht man zunächst durch einen Teil des Schlosses, in dem man auf viele Nachbildungen der Filme trifft und anschließend auf einer „magischen Bank“ platz nimmt. Diese fährt in einen Raum und dort wird man mit einem Robocoaster an großflächigen Projektionsflächen und echten Kulissen durch die Welt von Harry Potter geflogen. Das war so crazy und wirkte absolut echt. Man ist sogar auf dem Besen durchs Schloss geflogen. Wirklich genial umgesetzt, aber auch krass reizüberflutend. Wir sind sie später ein zweites Mal gefahren, da hatte man sich schon ein wenig dran gewöhnt und konnte noch mehr Details aufnehmen.
Der ganze Themenbereich war auf jedenfall wirklich schön und es hat viel Spaß gemacht dort Zeit zu verbringen. Am Abend gab es noch eine Vorstellung, bei der verkleidete „Todesser“, andere erschreckt haben und das Schloss wurde dabei so angestrahlt, als ob es von Voldemorts Anhängern angegriffen werden würde. Eine wahnsinnige Stimmung.
Neben diesen beiden Bereichen, in denen wir zusammen mit der Studio Tour am meisten Zeit verbracht haben, haben wir uns auch noch die Springfield Welt, eine Fahrt in der Minions Welt und ein paar andere kleinere Attraktionen angeschaut.
Da die Wartezeit bei Super Nintendo einfach nicht weniger wurde, sind wir „nur“ durch den Themenbereich gelaufen, der aber auch schon klasse war.
Was auch noch gesagt werden muss: es war SO heiß an diesem Tag. Überall waren Ventilatoren, aus denen Wasser kam und wir haben das ein oder andere Mal quasi in ihnen geduscht und waren richtig nass. Das tat gut und hat geholfen nicht umzukippen, anstrengend war es dennoch. Getrunken haben wir auch so in etwa 100 Liter. 😃
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich der Besuch absolut gelohnt hat und wir einen mega lustigen und tollen Tag hatten! Am Ende des Tages konnten wir kaum noch laufen und stehen, denn das haben wir gefühlt durchgehend getan. Müde, aber glücklich waren wir bis zum Ende um 22 Uhr dort.
Wir waren vorher noch nie zusammen in einem Freizeitpark, da vor allem ich Achterbahnen nicht gut ab kann, aber hier war für jeden etwas dabei und die Fahrten haben wirklich Spaß gemacht. 😊
Den Tag darauf waren wir an unserer Unterkunft. Ich habe den San Francisco Beitrag geschrieben und Niklas hat in der Sonne gelegen.☀️
Am nächsten Tag ging es nach Venice Beach. Venice ist für seine Venedig nachempfundenen Kanäle, das Strandleben und seine künstlerischen Aktivitäten bekannt. Hier wird auch ein reges Surferleben gelebt, sodass es sogar Fahrradhalterungen für Surfbretter gibt.
Wir sind durch die Kanäle geschlendert, haben am Strand gesessen und die Atmosphäre genossen – die ganze Stimmung hat uns unglaublich gut gefallen. Nachdem wir uns am Strand erfrischt hatten, hab ich eine Idee umgesetzt, die ich online gesehen hatte und schon länger ausprobieren wollte. Also ging’s los mit dem Buddeln, bis eine Herzform entstanden ist. Handy reinlegen, Weitwinkel anmachen und schon gibt es ein süßes Fotomotiv. ❤️
Zum Abend sind wir anschließend an das Santa Monica Pier gefahren. Er ist eins der größten Sehenswürdigkeiten der Gegend und das Wahrzeichen der Stadt Santa Monica. Zugleich bildet er auch den Endpunkt der berühmten Route 66.
Als wir ankamen war das Licht schon richtig schön und in der Ferne ist bereits die Sonne untergegangen. Den kleinen Freizeitpark haben wir weniger beachtet, aber uns dort eine leckere Churro Stange gegönnt. Ein Foto mit dem Endzeichen durfte natürlich auch nicht fehlen – auch wenn wir den Highway auf unserer Reise selber nicht fahren werden.
Links und rechts vom Pier erstreckt sich ein Kilometer langer Strand, an dem es u.a. den Strandabschnitt Muscle Beach gibt. Diesen gibt es bereits seit 1934 und hier wird draußen am Strand an unterschiedlichen Geräten, vor allem mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Außerdem gibt es jede Menge Schaukeln, eine lange Promenade, an der viel Rollschuh gelaufen wird und einige Restaurants. Wir sind bis zur Dunkelheit geblieben und haben den Sommerabend genossen. Mal wieder ein wirklich schöner Tag!
Auf dem Rückweg sind wir nochmal an Venice vorbei gekommen und haben ein Foto vom beleuchteten Venice Sign gemacht.
Den nächsten Tag ging es direkt wieder an einen der vielen Strände, dieses Mal an den Manhattan Beach. Für uns der schönste aller Strände hier. Weißer Sandstrand, keine Algen, wunderschöne Häuser und unglaublich viel Platz. Dadurch, dass die Strände so groß sind, wird es fast nie eng und man kann wirklich die Ruhe genießen und toll spazieren gehen.
Am Abend folgte noch ein Highlight: der Besuch eines Baseball Spiels im Dodgers Stadium. Durch den Stau sind wir fast noch zu spät gekommen, obwohl wir mit viel Puffer losgefahren sind.
Das Stadion ist eins der größten Baseballstadien der MLB. Ich hatte ehrlich gesagt vorher nicht viel Ahnung von den Regeln, aber vor allem beim Zuschauen wurde deutlich, wie simpel diese eigentlich sind und ich konnte schnell folgen. Langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt, die Zeit ist soo schnell vergangen! Es gibt durchgehend etwas zu sehen, die Stimmung war bombastisch und wir hatten viel Freude zwischen den Amerikanern das Spiel zu genießen.
Wir wollen während unserer Zeit hier möglichst auch noch ein Basketball und ein Football Spiel sehen – denn eins ist ganz klar: ich glaube kaum ein Land feiert den Sport und vor allem diese Sportarten so sehr, wie die Amerikaner. Schon in der Schule ist die Verbundenheit (und z.T. auch das selber Spielen) ein großes Thema und es gibt eigene Mannschaften der jeweiligen Highschools. Ich denke das kennt jeder aus dem ein oder anderen Teenie Film.
Die Fans fühlen sich extrem mit ihren Teams verbunden, auch wenn man dies natürlich vom Fußball in Europa auch kennt. Dennoch ist das Gefühl irgendwie was anderes und es ist harmonischer. Hier kommt es nur selten zu Auseinandersetzungen von Fans – es wird sogar friedlich zusammen gefeiert. Wirklich toll.
Wirklich heftig waren die Preise, das teuerste Bier aller Zeiten. Das übertrifft ja sogar deutlich das Oktoberfest. 🍻 Zuerst haben wir uns beide nur ein alkoholfreies Bier gekauft, leider gab es dazu aber nicht so einen Stadion Becher. Da wir den gerne haben wollten, hat Niklas sich geopfert es zu trinken – haha! War aber immerhin sehr lecker!
Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt und war ein gelungener Abschluss von Los Angeles!
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