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Unsere Reise geht zu Ende

Jetzt sind sie gekommen, die letzten Tage unser unglaublichen Reise. Dieser Bericht kommt wie immer ein wenig zeitversetzt, dieses Mal sind aber mehrere Wochen dazwischen und wir sind längst wieder Zuhause – also zumindest in unserer Wohnung. Denn Zuhause ist ein Gefühl und kein Ort. Eine wichtige Erkenntnis, die uns in dieser Zeit noch einmal mehr deutlich geworden ist.

Die letzten Wochen waren emotional sehr aufwühlend und es standen direkt viele Sachen an. Die liebsten Menschen wieder sehen, aber auch so alltägliche Dinge, die man nicht vermisst hat.
Niklas arbeitet schon wieder, ich suche nach einem neuen Job und so sind die ersten Wochen wie im Flug vergangen. Heute, wo ich den Artikel schreibe, sind die Gefühle der letzten Tage vor Ort aber noch sehr präsent und halten auch noch immer an.
So jetzt aber zu den letzten Tagen:
Nachdem wir uns nach einem Kaffee und ein paar lieben Worten morgens von unseren letzten Gastgebern verabschiedet haben, ging es für uns zurück Richtung Boston, um dort in ein Hotel einzuchecken und anschließend ein letztes Mal unseren Mietwagen abzugeben. Für unsere letzten drei Tage vom 11. – 14.10. haben wir uns ein schönes Hotel gemietet, um in Ruhe Abschied zu nehmen und runterzukommen. Es gab sogar ein kleines Wohnzimmer mit Küche und ein für amerikanische Verhältnisse wirklich gutes Frühstück.

Da wir zu früh da waren und nicht eher einchecken konnten, nutzen wir die Zeit auf dem Parkplatz, um schon mal ein bisschen unsere Rucksäcke auszusortieren, sich von ein paar Dingen zu trennen und zu überlegen, wie wir alles am besten aufteilen können, damit es heile nach Hause kommt.

Nachdem wir unser Gepäck in unserem schönen Zimmer verstaut hatten, ging es quer durch die Stadt Richtung Autovermietung und es war ein total merkwürdiges Gefühl nochmal durch Boston zu fahren. Gefühlt wollte man sich gar nicht mehr umschauen und einfach schnell zurück ins Hotel. Das Gefühl lässt sich ganz schwer beschreiben, aber das war wie so ein Abspalten von der Realität, dass dies der letzte Ort war und kein Weiterer auf dieser Reise folgen wird. Ursprünglich hatten wir uns auch überlegt als Abschluss nochmal in der Restaurant von meinem Geburtstag zu gehen, aber uns dann dagegen entschieden. Wir fühlten uns so in der Schwebe und hätten das glaube ich nicht mehr so genießen können.

Um zurück zum Hotel zu kommen, mussten wir das erste Mal innerhalb der Stadt einen Regionalzug nehmen. Wie auch schon bei unserer California Zephyr Fahrt, gab es einen Wartebereich, von dem dann das jeweilige Gleis eröffnet wurde, sobald der Zug eingefahren war. Dadurch, dass sich die Menschen nicht vorher schon auf den Gleisen verteilen, staut es sich zur Rushhour unglaublich in der Halle. Ich kann verstehen, dass hinter dem Vorgehen sicherlich eine Sicherheitsmaßnahme steckt, allerdings macht es das Ganze in meinen Augen sehr wuselig und unübersichtlicher. Der Zug war ziemlich alt und hatte richtig weiche Sitzbänke, das war mal etwas ganz anderes und sehr gemütlich.

Den nächsten Tag haben wir nur im Hotel verbracht. Ich habe den Beitrag über New York geschrieben und Niklas hat gelesen. Ansonsten haben wir viel über die Reise gesprochen, waren kurz im Indoorpool (der aber zu kalt war) und haben den restlichen Tag einfach nur rumgehangen.
Am nächsten Tag war das Wetter sehr schön und so sind wir ein wenig in der Gegend spazieren gegangen, haben uns was zum Kochen bei Target eingekauft und einen letztes Abschiedsgetränk bei Starbucks getrunken. So viele Gedanken, Ideen, Wünsche und auch Ungewissheit kamen jetzt auf uns zu, sodass wir dort so lange saßen und uns unterhalten haben, bis wir sehr durchgefroren waren und zurück Richtung Hotel gelaufen sind. Der letzte „Ausflug“…

Am nächsten Morgen haben wir relativ lange geschlafen und dadurch, dass wir durch die Möglichkeit des Late Check Outs erst um 14:00 aus dem Hotel mussten, haben wir erst dann enddültig gepackt. Jedes kleine Teil ist noch einmal durch unsere Hände gegangen und wir mussten aufpassen, dass wir uns bei all den kleinen Andenken und in Erinnerungen schwelgen, nicht die Zeit vergessen.
Noch einmal frisch duschen und dann ging es mit dem Uber zum Flughafen. Da standen wir dann mit unseren sieben Sachen, so wie am Anfang in Miami am Flughafen – und doch so ganz anders. Rucksäcke und Köpfe voll mit Erlebnissen und Erinnerungen, die uns nie wieder jemand nehmen kann.

An einer der vielen tollen Wasserstationen, die es überall gibt, haben wir ein letztes Mal nochmal leckeres Chlorwasser aufgefüllt 🫢 und waren froh, dass uns unsere Flaschen mit Filtern in all den Monaten die Möglichkeit gegeben haben, immer leckeres Wasser daraus zu machen.

Nachdem unser Gepäck abgegeben war, ging es in die Lufthansa Lounge. Ein Glück hat diese keine Zeitbegrenzung, ab wann man vor seinem Flug rein darf, denn wir waren wirklich früh dran. Die nächsten 4 Stunden haben wir Flugzeuge beobachtet, Fotos sortiert und uns das ein oder andere leckere Bierchen und Häppchen gegönnt.

Um 22:00 ging es dann los Richtung Frankfurt. Tschüß USA und Danke für alles!! Wir kommen definitiv wieder!

Nachdem wir einige verrückte Flugmanöver, wie z.B. eine Brezel geflogen sind, ging es aus Frankfurt weiter in Richtung Hamburg. Dort waren wir schon im Landeanflug, als er Pilot den Flieger plötzlich wieder hochgerissen hat und die Landung abgebrochen werden musste. Das war etwas unangenehm, aber es gab wohl Probleme mit einer noch besetzten Landebahn. Wir sind also nochmal einen riesen Bogen geflogen und sind ca. 15 Minuten später, mit einem fantastischen Ausblick zurück in Hamburg angekommen.

Am Flughafen wurden wir liebevoll von unseren Familien in Empfang genommen und sogar zwei Freundinnen waren da, um uns zu überraschen. Die Freude war bei allen groß!
Es war total unwirklich auf einmal wieder da zu sein, hier ist alles seinen normalen Weg gegangen und wirkt noch gleich – nur wir sind es nicht mehr. Wir sind gespannt gewesen, auf das was jetzt auf uns wartete und wie es sich anfühlte wieder zurück zu sein.
Mittlerweile wissen wir das, aber das ist zu viel, und das hier zu beschreiben.

Wir wollten an dieser Stelle auch noch einmal Danke sagen für Alle, die unsere Reise hier mit verfolgt haben! Es hat sehr viel Spaß gemacht und war für uns eine tolle Möglichkeit Erlebtes zu teilen, aber sie auch für uns wie ein Tagebuch für die Erinnerung festzuhalten.


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