NEVADA

Las Vegas

Nach einer längeren Fahrt durch die Wüste erreichten wir nach 439 km bei immer weiter steigenden Temperaturen unser Ziel Las Vegas. Zuvor waren links und rechts die ganze Fahrt überwiegend Kakteen, riesige Felsenschluchten und unfassbar viel Steppe zu bestaunen. Plötzlich wie aus dem Nichts, tauchte die Wüstenstadt vor uns auf, in der wir vom 24. bis 30. August übernachteten.

Für die ersten zwei Nächte buchten wir uns im Norden der Stadt ein Zimmer in einem Super 8 Hotel. Die Hotelkette ist eher so mittelmäßig, aber wir wollten diese trotzdem mal ausprobieren, weil ich von dieser zuvor schon einiges gehört hatte. Das Hotel war super als reine Übernachtungsmöglichkeit inkl. einem ordentlichen Außenpool, damit wir von dort aus tagsüber am Folgetag noch in den Death Valley Nationalpark und zur Area 51 fahren können.
Als wir abends am Pool verweilten und den nächsten Tag planten, stellten wir leider fest, dass alle Zugänge zum Death Valley geschlossen wurden. Ein heftiges Unwetter hatte einige Tag zuvor die Straßen unterspült, Geröll auf den Straßen verteilt und diese unpassierbar gemacht. Die Bewertungen des „Visitor Centers“ der „Area 51“ waren zusätzlich sehr schlecht bewertet, sodass wir uns gegen den ursprünglich geplanten Ausflug entschieden.

Quelle: https://www.nps.gov/deva/index.htm

Den ungeplanten Tag nutzen wir kurzerhand für einen Besuch in einem Outlet und für ein Mittagessen in der schwedischen Botschaft, damit wir endlich mal wieder die vegetarischen und leckeren Köttbullar essen konnten. Ich weiß, bisschen verrückt, aber das musste an dem Tag einfach mal sein. 🙂

Am 26. August ging es nachmittags, nachdem wir das Auto weggebracht hatten, endlich zu unserem Hotel auf dem Strip von Las Vegas. Die kommenden Tage verbrachten wir in diesem Casino Hotel namens Tropicana. Von dort aus konnten wir uns das Treiben der Stadt noch einmal in Ruhe anschauen und verstehen, warum jedes Jahr mehr als 40 Millionen Menschen diesen Ort besuchen. Verrückt ist, dass wir das Hotel so nicht noch einmal in Zukunft sehen werden können. Wie wir vor Ort erfahren haben, wird das in den 50er Jahren gebaute Hotel nämlich bald abgerissen. An dem Ort wird in Zukunft ein Baseball Stadion für das Team Oakland Athletics entstehen.

Las Vegas selbst ist die größte Stadt in dem Bundesstaat Nevada. Die Stadt ist eine der am schnellsten wachsenden Städte der USA und ist zusätzlich das kulturelle, infrastrukturelle und wirtschaftliche Zentrum von Nevada. 2020 hatte die Stadt nach einer Volkszählung 641.903 Einwohner. In der gleichnamigen Metropolregion leben sogar rund 2,3 Million Menschen.
Das Glücksspiel wurde in den 1930er Jahren legalisiert, weshalb sich die Stadt als touristisches Zentrum von internationaler Bedeutung entwickelte. Nachdem sich zunächst einfache Spielbanken ansiedelten, ist die Stadt heutzutage von luxuriösen Hotelkomplexen, wie z.B. dem Mirage, mit großen Casinos und Freizeitangeboten geprägt.
Es entstanden zusätzlich viele kleine Kirchen, den so genannten „Wedding Chapels“ in der ganzen Stadt, aufgrund der besonderen Gesetze zur Eheschließung. Pro Jahr gibt es über 124.000 Trauungen, was die Stadt zur unangefochtenen Heiratshauptstadt macht.

Als wir durch den Eingangsbereich des Tropicana’s zum Einchecken gelaufen sind, waren wir praktisch schon mitten im Casino. Um uns herum piepte und blinkte es ununterbrochen. Alter und kalter Tabakrauch zog durch die Flure und viele versuchten ihr Glück an den diversen Automaten und Spieltischen. In allen Casinos ist es hier immer noch erlaubt zu rauchen, worüber wir zunächst doch verwundert waren.

Nach dem Einchecken starteten wir direkt unsere Entdeckungstour im Hotel und bewegten uns dann aber schnell in Richtung der tollen Pool Anlage. Inzwischen waren es 42 Grad bei perfektem Sonnenschein und wirklich brutal warm. Sonnenliegen soweit das Auge reicht, ein Wasserfall am Eingangsbereich und ein schöner Pool, der auch das ein oder andere Schattenplätzen unter Palmen angeboten hat. Heute war Samstag und deshalb war es auch besonders voll. Viele Amerikaner nutzen das Wochenende um sich eine Auszeit zu nehmen und in den Hotels und das Nachleben einzutauchen.

Als es dunkler wurde machten wir uns auf den Weg die Umgebung am Strip direkt ums Hotel herum zu erkunden. Gegenüber von unserem Hotel befindet sich New York-New York, ein Themenhotel, das viele Gebäude von New York im kleinen nachgebaut hat. Die Freiheitsstatur weisste uns den Weg über eine Fußgängerbrücke, die uns direkt zu diesem Komplex sicher über die Straße geführt hat. Ich war sehr beeindruckt wie viel Verkehr hier herrschte und es sich eigentlich um einen einzigen riesigen Stau handelte. Das auf dem Weg liegende Casino Hotel „Excalibur“ in Form einer Burg hat uns nicht so gefallen, weshalb wir recht schnell weitergezogen sind.
In dem Casino Hotel New York-New York gibt es neben dem Casino auch kleine Gassen im Stil von New York. Kleine Restaurants und Shops waren sogar teilweise durch kleine Hinterhöfe zu erreichen. Selbst Kopfsteinpflaster wurde nicht vergessen und lies es noch mehr als eine echte Straße wirken. Durch die Beleuchtung und der dadurch simulierten Abendstimmung hätte es wirklich in einer richtigen eigenständigen Stadt sein können. Das muss man wirklich einmal erlebt haben und es ist total zu empfehlen.

Anschließend ging es mit dem Bus den Strip entlang, noch mehr in das Zentrum der Themenhotels. Direkt gegenüber dem berühmtem Casino Hotel Bellagio stiegen wir aus und besuchten zunächst Paris. Mitten in der Wüste steht ein 1:2 Nachbau des Eifelturms, auf dem sich sogar ganz oben ein Aussichtsbereich mit einem Restaurant befindet. Der Bereich war wirklich französisch angehaucht und vor dem Komplex befindet sich sogar eine Brasserie und ein „Arc de Triomphe“. Alles so unfassbar verrückt und beeindruckend!

Nun ging es zum gegenüberliegenden Hotel um die die weltberühmte Fontänen Show vom Bellagio zu bestaunen. Begleitet von Musik und vielen Lichteffekten bestaunen wir die Wasserfontänen. Immer wieder mussten wir uns klar machen, dass wir mitten in der Wüste sind, was das alles noch beeindruckender machte. Durch die trockene Wärme bei 39 Grad und dem leichten Wüstenwind haben uns regelrecht die Augen gebrannt.

Nach dieser wahnsinnigen Show ging es zurück in die direkt gegenüberliegende Bar Beer Park. Bei kühlen Bieren und ein paar Snacks an dem tollen Tresen, konnten wir die regelmäßig stattfinden Fontänen Shows und das Treiben auf der Straße noch weiter genießen und den späten Abend ausklingen lassen. Zu unserer Freude gab es sogar Hefeweizen und alkoholfreies Bier. Das Bestellen von alkoholfreien Bier in den USA ist so eine Sache. In den meisten Bars gab es dieses nach unserer Erfahrung nicht oder das Personal wusste teilweise nicht mal, dass dieses auch angeboten wird. 😀

Auf dem Rückweg kehrten wir noch kurz im M&M Shop ein, kauften uns paar Naschereien, bevor es dann final zurück zum Hotel ging. Auf vier Stockwerken gibt es hier alles was man sich vorstellen kann. Selbst eine eigene Abfüllstation mit allen Farben und Geschmacksrichtungen erfreut sich großer Beliebtheit.

Die folgenden Tage verbrachten wir tagsüber am Pool und genossen die gelassene Atmosphäre bei weiterhin sonnigen 42 Grad, bevor es abends dann jeweils weiter auf Erkundungstour ging.

Yasi findet M&Ms besonders lecker und hier gab es ein paar besondere Sorten zum abfüllen, sodass wir das ein oder andere Mal noch im Shop vorbeischauten.😇

Am letzten letzten Abend ging es noch einmal auf eine größere Tour, denn wir hatten noch einige Ziele, die wir unbedingt besuchen wollten. Zunächst ging es mit dem Bus natürlich zum berühmten Las Vegas Sign gegenüber des Flughafens, das auf einem Grünstreifen neben der Einfahrtsstraße ins Zentrum steht. Wir hatten Glück und die Schlage vor dem Zeichen war gerade nicht so lang. 🙂

Nachdem wir uns bei Taco Bell gestärkt hatten, schlenderten wir weiter üben den Strip am Caesars Palace vorbei, durch den Casino Bereich des Flamingos, in Richtung Riesenrad bis zum Venetian.

Der Innenbereich des Venetian Casino Hotels wurde im Stil von Venedig gebaut. Die besondere Stimmung durch die Häuser inkl. des Kanals mit Gondeln vor und in dem Hotel, lassen einen fast vergessen, dass wir in Las Vegas sind und nicht auf dem Markusplatz stehen. Die Illusion wurde in meinen Augen einfach perfekt umgesetzt. Neben den Restaurants und Shops, gibt es natürlich auch immer „echtes“ italienisches Eis. Der regelmäßig auftauchende Casino-Bereich holt einen dann aber immer wieder gedanklich zurück.

Wir erkundeten noch den Casino Bereich des Hotels und gingen anschließend vollgepackt mit diesen weiteren tollen Erlebnissen zu unserem Hotel zurück. Was für eine wirklich beeindruckende Zeit hier in Las Vegas. Ich kann verstehen, dass diese Stadt so eine unglaubliche Anziehungskraft mit sich bringt und dadurch so viele Menschen diesen Ort besuchen und das sogar regelmäßig. Unser Host in unserem Airbnb in Santa Barbara erzählte uns, dass er diesen Ort schon mehr als 50 Mal in seinem Leben besucht hat und diesen immer noch faszinierend findet.
Selbst unsere Nachbarin von der Hütte in der Nähe des Bryce Nationalparks erzählte uns, dass sie am Tag zuvor nur für einen Tag nach Las Vegas gefahren sei, um ihr „Glück“ an den Automaten und Spieltischen zu versuchen.
Auch wenn wir mit dem Spielen in Casinos an sich nichts Anfangen können, war die Atmosphäre und die Inszenierungen den Besuch auf jeden Fall wert.

Am folgenden Morgen ging bereits sehr früh um 04:00 Uhr zum nahe gelegenen Flughafen LAS. Bis jetzt haben wir es immer vermieden uns in den USA mit dem Flugzeug zu bewegen, um die Umgebung auf den Wegen erleben zu können. Aber jetzt ist die Zeit gekommen die Ostküste zu entdecken und wir wollen die Strecke quer durch die USA deshalb dieses Mal schnell durchqueren.
Auf geht es nach Washington D.C., mit einem Zwischenstop in St. Louis. Nach dem Start hatten wir das Glück aus der Luft noch einmal den kompletten Strip betrachten zu können.

Am Ronald Reagan Flughafen in Washington D.C. angekommen, nahmen wir den Mietwagen entgegen und fuhren zu unserem Motel. So konnten wir wir am nächsten Tag ausgeschlafen zu unserem nächsten Ziel nach Dover weiterfahren. 🙂


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