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California Zephyr

Auf diesen Tag haben wir schon lange vor unserer Abreise hin gefiebert und endlich war er da. Im Vorfeld unserer Reise haben wir uns auch über die Möglichkeiten innerhalb der USA zu reisen informiert, da wir durch die großen Distanzen nicht alle Wege mit dem Auto fahren können und wollen. Das Flugzeug wollen wir meiden, um möglichst viel von der Landschaft zu sehen.
Das Schienennetz in den USA hat einen hohen Standard und wir haben uns sehr gefreut, als wir die Möglichkeit entdeckt haben, mehrere Staaten mit einem Zug zu durchqueren. Insgesamt fährt der California Zephyr durch sieben Staaten mit einer Strecke von 3900 km. Für die komplette Strecke von Chicago nach San Francisco braucht er dafür 53 Stunden. Wir entschieden uns bis nach Salt Lake City zu fahren, da uns die Gegend auch sehr interessierte und wir hier einen Stop einlegen wollten, bevor wir uns weiter Richtung Westküste bewegen.

Quelle: Wikipedia

Jetzt ging es also los, 34 Stunden (vom 12. -13. Mai) in einem Zug, das ist an sich schon ein Erlebnis für sich. Was diese Fahrt aber alles mit sich brachte, wird sie definitiv zu der schönsten Zugfahrt unseres Lebens gemacht haben, das wissen wir jetzt schon.

Der Einstieg in den Zug war zunächst einmal ein wenig chaotisch, da einige Gäste ihre Plätze nicht gefunden haben, die Wege blockierten und wir mit unseren Rucksäcken auch nicht gerade filigran unterwegs waren. 😃 Nachdem wir unseren Platz gefunden und das Gepäck verstaut hatten, erfreuten wir uns an den komfortablen Sitzen und viel Platz. Das wird eine gute Fahrt, das hatten wir gleich im Gefühl. Wir hatten das Glück im letzten Wagon zu sitzen, sodass man zusätzlich zu den wirklich großen Fenstern am Platz, hinten durch ein Fenster jederzeit freie Sicht auf die zurückgelegte Strecke hatte, das war wirklich toll und eignete sich super für schöne Fotos.

Wir richteten uns gemütlich ein und von da an bestand die ganze Fahrt eigentlich komplett aus Staunen, Fotos machen, über Erlebtes quatschen und Musik hören. Zwischendurch mal die Beine vertreten, sich ein Getränk aus dem Speisewagen holen und die Leute beobachten. Es war wie im Kino, weil sich stetig die Landschaft veränderte und es immer etwas Neues zu sehen gab.
Neben den normalen Sitzen gibt es im Zug auch Schlafwagen, einen Dinner und einen Panorama Wagen. Dieser Wagon hat Sitze, die zur Seite gedreht sind und besteht größtenteils aus Glas. Von hieraus hat man eine fantastische Aussicht, die wir gerne genutzt haben. Die Plätze waren allerdings hart umkämpft, sodass es zeitweise sogar Zeitslots gab, damit jeder einmal die Chance hatte.


Irgendwann stand die Nacht an und wir stellten unsere Sitze in eine halbe Liegeposition, und ich kuschelte mich unter eine kleine Wolldecke, die mir Niklas noch im Shop gekauft hat, weil es so kalt war an Board. Wir schauten noch eine Runde Netflix und ließen den Tag ausklingen. Niklas ist wie immer recht früh eingeschlafen und hat die Nacht fast durchgeschlafen. Ich war eher unruhig und hatte eine kurze Nacht. Dadurch, dass ich aber weniger geschlafen habe, hatte ich die Chance ein heftiges Gewitter zu beobachten – das war echt magisch. Auch am Morgen war ich sehr früh wach, schlich mich an das Fenster am Ende des Wagons und genoss den Sonnenaufgang. Es war einfach wunderschön.

Gegen 10 Uhr morgens erreichten wir Denver und nach diesem Stop veränderte sich die Landschaft noch einmal rapide, denn wir fuhren jetzt durch die Rocky Mountains. Der Zug durchquerte nun steile Kurven, zahlreiche Tunnel und steile Rampen. Dabei schlängelte er sich entlang des Colorado Rivers. Es war unglaublich beeindruckend und wir fühlten uns zwischendurch ein wenig wie im Hogwards Express. Einer von den Zugbegleitern, die insgesamt alle super freundlich und gut gelaunt waren, erzählte während der Fahrt immer wieder interessante Dinge über die Landschaft. Neben der imposanten Aussicht hatten wir durchweg gutes Wetter und wunderschönes Licht durch das Zusammenspiel der Sonne und der unterschiedlichen Farben in den Bergen.


Durch einige Bauarbeiten auf den Gleisen hatten wir am Ende eine Verspätung von 1,5 Stunden und kamen erst um 0:30 in Salt Lake City an. Mit dem Taxi ging es ins Airbnb, in welchem wir für die nächsten neun Nächte bleiben werden.

Anders als in den vorherigen Beiträgen gibt es dieses Mal Impressionen von der Fahrt gemischt hintereinander weg am Ende. Genießt den Ausblick. 😊


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