FLORIDA

Miami

Unsere erste Stadt auf unserer langen Reise ist Miami. Vieles haben wir vorher über diese Stadt gehört und gelesen – und auch aus vielen Filmen kennt man die überragende Kulisse dieser Stadt.

Insgesamt haben wir acht Nächte dort verbracht (18.04. – 23.04. & 25.04. – 28.04.), unterbrochen durch zwei Nächte auf den Florida Keys – hiervon werden wir in einem separaten Beitrag berichten.

Als wir nach unserer langen Anreise am frühen Abend übermüdet, aber sehr glücklich, in unserem ersten Hotel ankamen, waren wir sehr überrascht – so sah schon die Hotel Lobby heruntergekommen und anders aus, als sie im Internet präsentiert wurde, umso gespannter waren wir auf das Zimmer. Wir bekamen zu unserer Freude eins im fünften Stock mit einem fantastischen Blick auf die Stadt – dies lenkte von dem auch hier doch sehr heruntergekommenen Zustand des Zimmers ab. 30 Grad zeigte das Thermometer im Zimmer an – wo ist die versprochene Klimaanlage? Leider kaputt. Egal, wir packten grob unsere Sachen aus und gingen noch eine Runde raus um den Jetlack zu überstehen. Da die Klimaanlage auch in den nächsten Tagen nicht repariert werden konnte, wurden uns umgerechnet 90€ der Hotelkosten erlassen, das war eine nette Entschädigung 🙂

Die Deutschen lieben ja klischeemäßig ihren Aldi, so konnten wir es uns nicht entgehen lassen als erstes den Trader Joes um die Ecke aus zu checken. Da wir einen kleinen Kühlschrank im Zimmer und eine Mikrowelle in der Lobby, die Küche für die nächsten 4 Tage nennen durften, deckten wir uns mit ein paar Leckereien ein. Ich liebe es durch Supermärkte in anderen Ländern zu schlendern, dies gehört eher nicht zu Niklas Lieblingsbeschäftigungen – doch hier ist auch er sehr neugierig, wo alles doch so komplett anders und fast im Angebot überfordernd ist. Obwohl die Preise in Deutschland ja auch sehr gestiegen sind, wurden wir darin bestätigt, dass Lebensmittel hier um einiges teurer sind. Vor allem gesunde Ernährung ist auf jeden Fall um einiges teurer als bei uns, aber wir haben in den folgenden Tagen schon einen guten Weg gefunden und unterschiedliche Supermärkte nach dem abgesucht, was wir lieben – mit leuchtenden Augen, was es noch so für Leckereien hier gibt. 😀
Gesättigt fielen wir um 21 Uhr ins Bett, länger haben wir es nicht geschafft den sechs Stunden Jetlack zu überwinden.

Die erste Nacht war sehr unruhig, da wir bedingt durch das Ausfallen der Klimaanlage mit offenen Fenstern schliefen und unser Hotel an einer großen Kreuzung lag. Wir stellten sehr schnell fest wie gerne die Amerikaner hupen und fielen dabei fast aus dem Bett. Nach einiger Zeit gewöhnten wir uns daran, trugen Ohropax und fühlten uns insgesamt im Hotel wohl. Vor allem die zentrale Lage war fantastisch und der Pool im Innenhof war schön, aber wir verbrachten dort weniger Zeit, als geplant, da wir uns lieber direkt ins Sightseeing stürzten. 

Am ersten Morgen machten wir einen Spaziergang entlang des South Beach und bestaunten die bunten Wachhäuser der Bademeister:innen. Ein beliebter Fotospot, den auch wir uns nicht entgehen lassen konnten 🙂 Der Strand ist ist insgesamt 16km lang, sodass wir uns nur einen Teil dessen angeschaut haben. Während wir eine Pause macht konnten wir riesige Pelikane bestaunen, die im Sturzflug ins Wasser stürzten, um so erfolgreich Fische zu fangen. Wirklich faszinierend.

Am Nachmittag und in den nächsten beiden Tagen fuhren wir Miami mit den kostenlosen Trolley Bussen und mit einem Hop on und Hop off Bus ab. Dazwischen liefen wir durch unterschiedliche Stadtteile uns staunten über die Vielfalt dieser Stadt. Die Trolley Busse sind uralte Busse, die unterschiedliche Routen abfahren, sodass man sogar kostenfrei immer Mal eine klimatisierte Pause genießen kann.

Besonders faszinierend war das Künstlerviertel Wynwood. Vor einigen Jahren noch ein gefährlicher und unbeliebter Stadtteil Miamis, ist dieser mittlerweile sehr beliebt und alte Gebäude und dafür freigegebene Flächen werden professionell von Künstlern besprayt. In einem Teil wird Eintritt verlangt und hier werden abwechselnd verschiedene Ausstellungen präsentiert. Hier durften wir an einer Fläche sogar selber einmal das Sprayen ausprobieren – viel schwieriger, als man sich das erstmal vorstellt, aber es hat wirklich Spaß gemacht.

Miami ist eine sehr lebhafte und internationale Stadt, in der vor allem Spanisch sehr vorherrschend ist. Wir fühlten uns oftmals, als wären wir in einem spanischen Land im Urlaub.
Dazu wirkte alles so surreal, groß, mächtig, bunt, sehr warm und laut. Wir waren gebannt von der Stadt und ihrer Lebendigkeit, die auf uns überging. 

An einem Abend gingen wir auf den berühmten Ocean Drive, einer beliebten Partymeile direkt am Meer. Hier reiht sich eine Bar an die nächste, es werden Shows aufgeführt und alles ist bunt beleuchtet. Gerne wird diese Straße auch zum Präsentieren der eigenen abgefahrenen Autos genutzt.
Es fühlt sich an, als würde man durch eine Filmkulisse laufen. Wir verweilten dort ein paar Stunden und genossen die Atmosphäre. Hier bestellten wir uns auch unser erstes Bierchen und einen leckeren Cocktail.

Die Amerikaner sind ja oftmals für ihre „oberflächliche Freundlichkeit“ bekannt und auch wir spüren eine große Freundlichkeit, die super angenehm ist – sei sie vielleicht auch oberflächlich. Wir werden viel angelacht, alle sind so entspannt miteinander und man hat grundsätzlich das Gefühl, dass einfach jeder so sein kann, wie er will und akzeptiert wird.
Na klar ist das nur eine oberflächliche Sicht unsererseits als Touristen, aber wir haben uns von Tag eins hier sehr wohl gefühlt und glauben, dass die Menschen hier grundsätzlich einfach offener und wohlwollender miteinander sind.

Zwei weitere Teile des Hop on Hop Off Tickets, welches wir gebucht haben, sind eine Bootsfahrt durch die Inseln vor der Stadt und eins in die Everglades.

Als Erstes ging es in die Everglades, wo wir mit einem Airboat durch das Naturschutzgebiet gefahren sind. Diese Boote sind extra so gebaut, dass sie flach auf dem Wasser gleiten und die Natur nicht zerstören. Allerdings sind sie sehr laut, dadurch, dass sie durch aufliegende Motoren betrieben werden und die Fahrer Spaß daran haben einmal extra Gas zu geben.
Die Mangrooven waren unglaublich faszinierend und wunderschön. Wir hatten sogar Glück und konnten eine Alligator Dame antreffen – das war sehr aufregend. Ein Glück war sie satt. 😀

Die Bootstour war dann der komplette Kontrast zu dem Naturschauspiel. Es ging vorbei an riesigen Villen, die auf Inseln stehen, die nur für die „High Society“, die dort lebt, befahrbar sind. Eine wirklich surreale Welt. Wir fuhren auch durch das Hafengebiet, immer mit Ausblick auf die Skyline von Miami. Ein wirklich interessanter Ausflug, in dem uns viel über die Umgebung erzählt wurde.

Nachdem wir wieder in Miami nach einer Unterbrechung auf den Keys angekommen sind, hatten wir dieses Mal ein Zimmer für zwei Tage bei Airbnb in Miami Downtown an der Bayside gebucht. Angekommen an der Adresse stellten wir fest, dass sich die Wohnung im 53! Stock befindet. Der Weg dort nach oben im Fahrstuhl war zu Beginn schon eine Überwindung, aber wir wurden belohnt mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Hafen und Miami Beach. Die Wohnung war einfach, aber okay und wir fühlten uns nach einer kurzen Eingewöhnung, an das Leben in einer fremden Wohnung mit zwei weiteren Bewohnern, wohl. Eine weitere Überraschung war, dass wir den Gemeinschaftspool des Hauses nutzen durften – ein absoluter Traum Pool mit Blick auf die Stadt. Hier verbrachten wir viele Stunden und versuchten ein wenig das zu verarbeiten, was wir in der letzten Woche alles erlebt haben.

Nachmittags ging es noch einmal auf Erkundungstour, diesmal fuhren wir mit den autonomen „Moovern“ durch die Häuser Schluchten und endeten auf einer kleinen Insel Namens „Claughton Island“, die man komplett umlaufen konnte und dabei erneut eine andere Perspektive auf die Stadt bekam.


Abends ließen wir uns durch die Hafenpromenade „Bayside“ treiben und genossen die Atmosphäre. Hier fand ein „Lexus Cooperate Run“ statt, präsentiert durch unterschiedliche Firmen und überall war gute Musik und ausgelassene Stimmung. Wir ergatterten uns einen guten Platz und bestaunten die Leistungen der Läufer bei fast 30 Grad. Ein gelungener Abschied von Miami.

Am kommenden Morgen haben wir Miami verlassen und ich schreibe diesen ersten Beitrag während wir im Flixbus Richtung Jacksonville, im Norden von Florida sitzen. 9 Stunden nur durch einen Bundesstaat – die Weite dieses Landes ist kaum zu fassen.

Wir freuen uns auf alles, was uns dort erwarten wird. Die Stadt ist sehr groß, aber wir werden in einem kleineren Stadtteil wohnen und wollen die Tage dort vor allem ein wenig dazu nutzen, die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten und uns mit diesem Blog weiter auseinander zusetzen.

Mehr zu Jacksonville dann im nächsten Beitrag 🙂


Du musst eh noch etwas bei Amazon bestellen?

Dann nutze doch diesen Amazon Link und unterstütze damit unseren Blog. 🙂

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner